Project Description

Arbeitsbereiche in den Projekten

Arbeitsbereiche und Kooperationspartner in Ostafrika

Uganda, Tansania, Kenia, Ruand, Sambia, Malawi und Äthiopien sind die Heimatländer unserer Partnerorganisationen. Etwa 60  Süd-Partner, die jeweils ein bis zwei Freiwillige aufnehmen, konnten bislang als weltwärts Gastgeber gewonnen werden auch im fünften Entsendejahr kommen wieder einige neue Entsendepartner ins Programm, andere Projektpartner verfügen zwischenzeitlich über einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit weltwärts Freiwilligen.

Öko-Logik: sozial und umweltverträglich = nachhaltig Alle solivol Einsatzstellen sind öko. Logisch.
Die Einatzstellen sind fast alle bei kleinen Nichtregierungsorganisationen oder in Schulenm angesiedelt. Lokal verankerten grassroot – Gruppen , die ganz überwiegend mit einheimischen Kräften arbeiten. Öko buchstabiert sich unter den Bedingungen des Mangels in armen Ländern erstmal als „nachhaltig“. Die nähere Hinsicht verrät, was in Ostafrika öko ist, muss auch sozial und wirtschaftlich sein. Anders ist Nachhaltigkeit nicht gewährleistet.
Öko kann ein soziales Projekt zur Vermittlung von Mikrokrediten oder der Ermöglichung selbständiger wirtschaftlicher Aktivitäten für Frauengruppen im armen Osten Ugandas sein, wie auch ein Naturschutzvorhaben zum Schutz des tropischen Regenwaldes in Ruanda. Gemeinsam ist beiden Beispielen das ökonomische Prinzip, die Verbesserung der Lebensverhältnisse der lokalen Bevölkerung durch Einführung wirtschaftlicher und sozialer Innovationen. Ist dieses Prinzip als notwendige Bedingung gewährleistet, kann der ökologische Mehrwert, Ressourcenschutz  und nachhaltige Entwicklung erzielt werden.

Einzelheiten zu den besonderen Arbeitsansätzen unserer Projektpartner und den Anforderungen an Deine Mitarbeit findest Du in den nachfolgenden Beschreibungen einzelner Arbeitsfelder. Alle Beschreibungen sind Beispiele für Arbeitsansätze. Sie stellen keine vollständige Liste der Partnerprojekte da.

Übersicht der Arbeitsbereiche

Stichwort: Assistant Teacher

“1. Bildung, 2. Bildung, 3. Bildung” –so beantwortete der frühere US Präsident Carter die Frage nach den wichtigsten Entwicklungsfaktoren für die Demokratisierung armer Gesellschaften.

Damit Bildung neue Horizonte erschließt und handlungsfähig macht, sind neben einem soliden materiellen Fundament auch Offenheit und Weitblick Voraussetzungen für gelingenden Wandel. Schulpartnerschaften zwischen Nord und Süd mit lebendigem Austausch auf Augenhöhe können dazu beitragen die Lernfähigkeit von Bildungsinstitutionen durch Weitung des Blickes auf globale Perspektiven zu sichern.
Freiwillige erhalten bei Projektpartnern in Malawi, Uganda und Tansania die Möglichkeit als Assistant Teacher mitzuwirken und Schulalltag durch interkulturelle Nuancen zu bereichern

In mehreren allgemein bildenden Schulen und Berufsbildungseinrichtungen arbeiten Freiwillige als Unterstützung im IT -Unterricht mit.-je nach persönlichem Interesse und Können ist es nicht ausgeschlossen in weiteren Bereichen auszuhelfen. Voraussetzung sind gute Computer Anwender Kenntnisse, die Bereitschaft sich den Gepflogenheiten der ostafrikanischen Schulkultur anzupassen und Interesse im Umgang mit Kindern und Jugendlichen.
Die meisten Schulen bieten auch die Möglichkeit in anderen Fächern aktiv zu werden: Englisch , Naturwissenschaften , Sport oder ggf. auch Deutschunterricht werden von Abiturient*innen vorbereitet und durchgeführt. Mehrere Partnerschulen bieten als Internatsbetriebe eine Ganztagsbetreuung für Kinder und Jugendliche an. Nachmittags beteiligen sich solivol Freiwillige je nach pers. Interessenschwerpunkt an der Ausrichtung von AGs. Sports, Envionmental Activities, Debating Clubs oder IT Projekte stehen dann auf dem Stundenplan von volunteers und Schüler*innen.

In Uganda wird vom ACCT einem renommierten Berufsbildungscollege eine Freiwillige für die Beteiligung am Fachunterricht im Bereich Schneidern gesucht – willkommen sind auch weltwärts Freiwillige für den Einsatz in IT , Englisch oder im fachkundlichen Bereich für Handwerks-und Dienstleistungsberufe an.

Stichwort: Grüner Bereich

„Working for a sustainable Earth“, so bringt eine kleine Umwelt NGO ihre Zielrichtung auf den Punkt. Für den Bereich der außerschulischen Umweltbildungsarbeit wird von Projektpartnern in Uganda ein engagierter Freiwilliger gesucht zur Unterstützung von Campagnenarbeit, die sich Baumpflanzaktivitäten widmet oder Umweltbildungskonzepte für Schulklassen mit Leben füllt. Klimaschutz und Umweltdenken im Bewusstsein von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu verankern steht auf der Agenda von mehreren solivol Partnerprojekten in Uganda.

Ähnliche Stellen bei denen es um die Einbindung von Weltwissen und Umweltengagement junger Deutscher geht sind in den anderen Gastländern zu besetzen. Mitten im Grünen Bereich finden Freiwillige im bei Bio Gardens an der Westgrenze Ugandas die Möglichkeit in einem Heilpflanzenprojekt mit zu arbeiten.
Bio Gardens bemüht sich Wissen über Heilkräuter zu sammeln und Bauern Methoden ihrer Kultivierung und Anwendung nahe zu bringen. Ein Demonstrationsgarten dient Schulungszwecken und botanischen Beobachtungen.
Ab Sommer 2018 gibt es wieder die Möglichkeit beim Kusamala Institute in Lilongwe in einem Permakultur Projekt mit zu arbeiten. Die Zusammenarbeit ermöglicht Dir Prinzipien der Permakultur zu lernen, Dich gärtnerisch zu betätigen und bei Schulungsprojekten mit zu arbeiten.
Einige Projektpartner erwarten qualifizierte Bewerbungen von Interessenten mit Studienabschlüssen im Bereich Bio oder Umweltwissenschaften -andere sind auch bereit Abiturienten mit Umwelt-Erfahrungen aus ehrenamtlicher Jugend- oder Bildungsarbeit aufzunehmen. Immer gefragt im Grünen Bereich sind Leute mit gärtnerischem Wissen und mindestens einem grünen Daumen.

Stichwort: Rural Africa

Wer es noch ein bisschen büroferner mag findet sein Afrikaglück vielleicht weit abseits im ländlichen Tansania. In einem Bergdorf sucht eine Organisation Unterstützung zur Bewirtschaftung ihres Garten Eden. Zwischen lauter Felsgestein soll mit Methoden des ökologischen Landbaus schon bald wieder kräftiges Grün strotzen. Eine andere Partner Organisation berät Bauern. Ein Freiwilliger begleitet Mitarbeiter und betreut kleine Projekte rund um Bäume, Bienen und Bananenhaine. Für die Mitarbeit ist die Bereitschaft Kisuaheli zu lernen unabdingbare Voraussetzung. Ebenso sollte sich der Neue zutrauen sehr ländlich abseits größerer Städte zu leben.

Die Lebensbedingungen zwischen Einsatzstellen in Großstädten und im ländlichen Abseits liegen oft weit auseinander. Ländliches Afrika begegnet Freiwilligen auch als Mitarbeiter*in in Rukararwe. In dem ländlichen Entwicklungsvorhaben in Westuganda wird seit 30 Jahren versucht praktisch ländliche Lebenswelt so zu gestalten, dass Zukunft lebenswert wird: Bildung, Gesundheit, Ernährung und Einkommensmöglichkeiten sind die Grundpfeiler des Lebens. Zugang wird von Menschen auf dem Land gleichermaßen gefordert wie in der Stadt.

Viele ländliche Entwicklungsvorhaben werden von NGOs aus den Städten unterstützt. Die Mitarbeiter*innen der artefact Partner sind ihren NGO Büros in den städtischen Zentren zugeordnet und kommen in regelmäßigen Abständen zur Fiedlwork in die Dörfer um Programme durch zu führen. Freiwillige begleiten Fliedworker bei Trainings oder Monitorings und sind an der Ausgestaltung von Seminarmaterial, an der Durchführung von Versammlungen und der Erstellung von Dokumentationen beteiligt. Derartige Akteure ländlicher Entwicklung finden sich zum Beispiel in Moroto einem regionalen Zentrum im strukturschwachen Norden Ugandas. Das Leben abseits der Hauptstadt ist zwar deutlich einfacher als in Kampala, verglichen mit den Lebenswelten der Dorfbewohner aber immer noch „westlich“ – mit Sanitäranlagen, Einkaufsmöglichkeiten in Geschäften und findet in rechteckigen Häusern unter Satteldächern statt.

Wenn jemand lieber ganz weit weg sein weltwärts Jahr ausprobieren will, bieten Projektpartner zumindest Praktikumsaufenthalte in Orten ohne städtische Infrastruktur an. Die Mitarbeit auf kleinen Demonstrationsfarmen, das Zusammenleben in Viehhaltergesellschaften und die Möglichkeit Kühe melken zu lernen und den Hühnern beim Eier legen zuzuschauen fordert Einlassung auf das ländliche Afrika weit abseits des städtischen Komforts .

Stichwort: Haushaltsenergie

Holz und Benzin stellen die wichtigsten Energiequellen Ostafrikas. Benzin lässt die Herzen der Sammeltaxis klopfen. Brennholz und Holzkohle wird von der Mehrzahl der Haushalte und Restaurants verwendet, um die täglichen Mahlzeiten zu bereiten. Ein Heer von NGOs hat sich auf die Fahnen geschrieben das verschwenderische, gesundheitsschädigende Kochen auf offenem Feuer durch die Sparflamme geschickt konstruierter Ökoherde zu verbannen. Die Brennholz Einsparpotentiale sind immens, die Technik so einfach wie ökonomisch attraktiv. In der Umweltbilanz punktet die geringere CO2 Freisetzung und eine reduzierte Abholzungsrate.

Biogas oder Energieerzeugung aus landwirtschaftlichen Reststoffen sind im thermischen Bereich interessante Technologien, um neue Energiepotenziale aus Biomasse zu erschließen. Selbst das Füllmaterial des Stillen Örtchens, von Gefängnisklos oder Schultoiletten werden auf ihre energetische Verwertungsbilanz hin überprüft.

„Renewable“ ein Einsatzstellepartner im Süden Malawis versucht dort Lösungen anzubieten wo energetische Grundbedürfnisse befriedigt werden müssen – bei ländlichen Haushalten und dezentralen Versorgungslösungen. Interessierten Freiwilligen mit einschlägiger Berufsausbildung im handwerklich – technischem Berufsfeld oder Leuten mit fortgeschrittenen PC – und Organisationstalent bietet sich hier die Möglichkeit der Mitarbeit in einem professionellen Team, das den Blick weit schweifen lässt auf den Bereich dezentraler ländlicher der Energieversorgung und auf internationale Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Businesspartnern. – Renewable steht stellvertretend für die Energiepioniere unter den artefact Einsatzstellenpartnern die häppchenweise versuchen dort anzusetzen wo Hunger auf biogene Energieressourcen droht die grüne Oberfläche des Landes in eine graue Wüstung zu verwandeln.

Stichwort: Naturgüter sichern

Das Gebiet der Großen Seen mit dem Lake Victroria im Zentrum liegt wie ein Keil zwischen der östlichen und westlichen Flanke des Ostafrikanischen Grabenbruchs. Zwischen den Höhenzügen der begrenzenden Gebirgsketten breitet sich in den trockenen Hochebenen im zentralen Tansania und an den großflächigen Ausdehnungen der riesigen afrikanischen Binnengewässer eine faszinierende Vielfalt von Landschaften und Lebensgemeinschaften aus.

Doch die Vielfalt ist bedroht. Bevölkerungswachstum, Armut, Gier nach

Rohstoffen und Landgrabbing setzen den ursprünglichen Naturräumen mächtig zu. Die letzten Bergnebelwälder im Westen Ruandas sind durch Zugriff der rasch wachsenden Bevölkerung Ruandas ebenso bedroht wie die Feuchtgebiete am Rande der kenianischen Großstadt Kisumu. In den solivol Entsendeländern gibt es nur wenige kleine NGOs, die zu den Mahnern dieser Entwicklung zählen. Ein Teil von Ihnen ist weltweit mit Natur – und Vogelschützern vernetzt, um auf die bedrohte ornithologische und floristische Vielfalt Ostafrikas zu reagieren. Die Vereinsmitglieder der Ecofinder Kenya suchen nach Wegen Schüler im Rahmen umweltpädagogischer Konzepte für den Schutz der Sumpfgebiete und Uferzonen des Lake Victoria einzubeziehen.

Die ruandischen Partner vom ACNR und Ecofinder sind membership based – es handelt sich also Vereine, die einen Teil ihrer Aktivitäten auf das Engagement Ehrenamtlicher stützen. In Afrika ist das eher unüblich.
Gerne nehmen die Naturschützer aus Kenia jeweils einen engagierten Freiwilligen in ihren Reihen auf. Arbeit gibt es im Büro und im Feld. Freiwillige unterstützen ihre Organisation bei der Besucherbetreuung, engagieren sich bei der Umsetzung neuer Vorhaben, initiieren und betreuen Nature Clubs für jugendliche Umweltfreude oder packen mit an bei Büroarbeit und Computer Maintenance. Gefordert sind Interesse an Naturschutz, die Fähigkeit auch selbst kleine Projekte in Angriff zu nehmen und die Gabe sich auch an kleinen Erfolgen zu freuen.

Stichwort: Pedaleure

Eigentlich haben die Träume der Menschen in Ostafrika 4 Räder. Als Mobilitätspragmatiker wissen die armen Bewohner der Vorstädte von Jinja und Kampala aber, dass eine Anbindung zur nächstgelegenen Asphaltstraße schon eine Vielzahl neuer Möglichkeiten erschließen würde. Ein Fahrrad wird zur Transmission neuer Perspektiven. Jungen einkommenslosen Männern ermöglicht es als Kleintransporteure eine Familie zu ernähren oder Eltern ihren Kindern den Zugang zu wohnortfernen Bildungsangeboten zu ebnen. In Jinja führt der Weg für manch zukünftigen Kleinunternehmer zunächst zu den Leuten von Fabio. Das kleine NGO Büro liegt in der Hauptstraße der Stadt am Viktoriasee und bietet Leuten, die eine Geschäftsidee und stramme Waden als Sicherheit nachweisen Mikrokredite zum Erwerb von Fahrrädern an.

Gar nicht weit entfernt entstehen in dem kleinen Werkstattkomplex von BSPW Bicycle Ambulances, fahrbare Tragen, die auch schwangeren Frauen im Busch oder schwerkranken Alten noch eine Chance geben rechtzeitig per Rad ins nächste Krankenversorgungszentrum zu gelangen.
Neben der Förderung des nicht motorisierten Transports werden die Fabio Leute oder das Team um Kyambaddee Edwards,

dem Projektleiter von BSPW, zu gefragten Konzeptentwicklern.
Fabio arbeitet vom Hauptstadtbüro aus an Plänen, um dem kollabierenden öffentlichen Nahverkehr in Kampala ein effizientes Bus Rapid System entgegenzusetzen. Fabio arbeitet auch verstärkt an Kampagnen zur Begegnung von Klimawandel Folgen, ein Bereich in dem Wissen und Engagement von weltwärts Freiwilligen besonders zum Tragen kommt.
Die kleinen Teams von Fabio und BSPW erwarten zwei Freiwillige, um das Fahrrad als freundliches Entwicklungsversprechen für breite Teile der Bevölkerung vom Armutsstigma zu befreien und um in Jinja die waschsenden Aufgabenspektren zu entwickeln.
Ab Sommer 2018 nimmt Africyle Malawi einen weiteren handwerklich – technisch versierten Freiwilligen für die Werkstattmitarbeit auf. Neben den technischen Fertigkeiten des Freiwilligen sind gleichermaßen Ideen für Marketing und PR willkommen.

Stichwort: Soziales Ganzes

Kindern und Jugendlichen, der Zukunft Afrikas, bleibt oft nichts als eine verwahrloste Gegenwart. Aus diesem Dilemma hoffnungsträchtie Pfade zu bahnen bedarf es besonderen sozialen Engagements, Kreativität und Talents aus dem Wenigen tolle Angebote zu knüpfen, um tristem Alltag Farbe zu verleihen.

Grain de Sénevé (GDS) kümmert sich um jene Kinder und Jugendlichen, die unter schwierigen Bedingungen im Norden Ruandas aufwachsen. Damit ihre Schützlinge zu Gestaltern der eigenen hoffnungsvollen Zukunft werden, investiert GDS in Bildung und Begleitung und unterstützt Zugang zu einem soliden Schulangebot zu ermöglichen.
Kinder, denen durch das GDS Unterstützernetzwerk Schulbesuche ermöglicht werden, erhalten durch die solivol Freiwillige Betreuung. Anderen werde durch besondere Freizeitangebote gefördet. Aber Ideen werden öfter durch Geldmangel beschnitten. So halten die Projektpartner von GDS auch Ausschau nach neuen Projektpartnern und Geldquellen. Und freuen sich auf Unterstützung dabei durch solivol Freiwillige. Ein Freiwilliger kann sich mit seinen Talenten einbringen, mit eigenen Ansätzen Aufmerksamkeit schenken. Damit aus Zuwendung Stärke wird.

Menschen mit Behinderung sind in starkem Maße gesellschaftlich diskriminiert. Fast durchweg gilt das in Afrika. Zentren , die mit Kindern mit Behinderungen arbeiten oder NGOs die sich für Rechte und Inklusion einsetzen freuen sich sehr über Unterstützung aus Deutschland. Solivol Freiwillige geben Zuwendung in Kinderheimen oder Arbeiten in Tagesförderzentren für Menschen mit Behinderung mit und werden wahrgenommen von der Gesellschaft rund herum . Dieses Aufmerken der Gesellschaft wenn ein junger Deutscher in einem Team als volunteer wahrgenommen und als Mensch , der Menschen mit Behinderung Zuwendung gibt kann neuem Denken Platz schaffen. Und das ist gut so. Für das Soziale Ganze.

Stichwort: „Strukturförderung“

Gut aufgestellten NGO – Einsatzstellen gelingt es Entwicklungsimpulse nicht nur über thematisch – technische Innovationen zu denken, sondern in regional begrenzten Räumen integrierte Entwicklungskonzepte zu entwerfen, die im Baukastensystem und über die Vernetzung lokaler Initiativen weite Würfe wagen.

In Kigali der Hauptstadt Ruandas befindet sich das Zentralbüro von Arcos – einer Umwelt – und Entwicklungsorganisation, die länderübergreifend in der Region des Albertine Rift Valleys arbeitet. Ein bis zwei solivol Freiwillige unterstützen Arcos bei der Durchführung von Vorhaben deren regionale Reichweite über die Landesgrenzen Ruandas hinaus reichen.
Schutz der Umwelt und natürlicher Ressourcen setzt in den Arcos Vorhaben meistens in den Communiteis bei den Menschen an, die in Projektgebieten zu Partnern werden, damit sich langfristige Erfolge einstellen können. Zu den Arcos Arbeitsansätzen zählen Beratung, Umweltsensibilisierung oder Qualifizierungsmaßnahmen für die unterschiedlichen Zielgruppen. Genauso aber auch Modellvorhaben und Networking mit einer Reihe von Organisationen in der Großregion.

Stichwort: Lehmbau-Handwerk-Computern

weltwärts ist entwicklungspolitischer Lerndienst. Das in die Sprache unserer Projektpartner zu übersetzen ist nicht so leicht, wünschen sich die meisten NGOs doch, dass junge Experten ihre Offices mit neuestem Know How und Handfertigkeiten aus Europa bereichern. Freiwillige mit abgeschlossener Ausbildung , Berufs – oder Studienerfahrung werden klar bevorzugt von unseren Projektpartnern. Einige Arbeitsbereiche lassen die Vermittlung von Abiturienten auch nicht zu. Das Profil mancher Einsatzstelle erfordert eindeutig einen Berufsabschluß oder zumindest fundierte Erfahrungen, die selbständiges Arbeiten und Entwickeln ermöglichen.

Im Ausreisejahrgang 2013/14 reisten ca. 35 – 40% der TeilnehmerInnen mit einer beruflichen Ausbildung oder einem Studium aus. Die anderen waren engagierte Abiturienten.

Vorgebildete TeilnehmerInnen mit Fachkenntnissen aus dem Forst – und Umweltbereich werden von der Nature Palace Foundation  zum weiteren Aufbau eines Botanischen Gartens nachgefragt.
Eine Projektbegleiterin mit vertieften Kenntnissen in Datenanalyse , Dokumentation und Projektmonitoring wird Chema nachgefragt.
Immer wieder erreicht uns der Ruf nach Freiwilligen mit fundierten Computerkenntnissen. Wer keine Angst hat vor Vireninvasionen, Austausch von Hardware Componenten, PC-Mitarbeiterschulungen, Netzwerkbetreuung , Einrichtung von Schulen mit Spenden PCs und der ganzen Bandbreite dessen was Computerfreaks sowieso immer machen kann sich für den Einsatz als IT Support bei Umwelt – und Entwicklungsorganisationen bewerben. Erwartet werden selbständig arbeitende Computerfreaks , die auch bei ständig wiederkehrenden banalen Support Aufgaben die Ruhe nicht verlieren.
In Kampala arbeitet YSA eine Organisation des sozialen Sektors an der Erstellung von web-und sms-basierten Infoplattformen, um Adressaten schnell über die Wege moderner Kommunikationstechnologien zu erreichen.
Chema fragt auch nach einem computerversierten Freiwilligen zum Betrieb eines Internet Cafés. Eine Reihe von Einsatzstellen erhoffen sich kenntnisreiche Freiwillige mit Expertise in Webpage Design und Verwaltung.
In Jinja auf der ugandischen Seite des Viktoria Sees sucht der Projektpartner Pefo einen zupackenden Bautechniker, der bereit ist ein Lehmbauprojekt mit Sachverstand und Tatkraft zu begleiten. Projektleiter Justin Ojambo setzt seine sozialen Ideen um, indem er Netzwerke engagierter Menschen aufbaut. Freunde in Holland haben ihm die Anschaffung einer hydraulischen Ziegelpresse ermöglicht, eine mobile Produktionseinheit auf einem Anhänger , die mehrere Arbeiter in Gang hält. Die kleine fahrbare Ziegelfabrik soll Großmüttern, die sich um Aidswaisen kümmern den Bau gesunder kleiner Häuser ermöglichen. Damit ihren Schützlingen ein guter Start ins Leben gelingen kann. Außerdem ist geplant ein Schulungszentrum in Lehmbauweise zu errichten, um Teilnehmern der sozialen Projekte Kurse in ökologischem Gartenbau und Einkommen schaffenden Aktivitäten zu unterbreiten.

Für die Begleitung der Bauvorhaben wird ein Freiwilliger gesucht, der Vorhaben organisiert und mögliche weitere Planungen wie Workcamps koordiniert. Die Partner in Jinja schauen nicht so sehr auf das Bauingenieursdiplom, sondern nehmen gerne eine Persönlichkeit in ihren Reihen auf , die Gegebenheiten als Herausforderung annimmt und als Praktiker fähig ist sich neuen Aufgaben zu stellen.- Vom Kompetenzprofil könnte es sich auch um einen Bewerber mit fachlichem Interessenschwerpunkt im Bereich Maschinentechnik handeln, da es wesentlich darum geht auch ein Auge auf die Funktionstüchtigkeit Ziegelpresse zu werfen.

Eine Ausbildung zum Tischler, Maurer, Metaller oder Töpfer kann Menschen echte Lebensalternativen zu einem Dasein als Tagelöhner , Bettler oder Straßenhändler eröffnen. Berufsbildungseinrichtungen und Kinderheime nehmen gerne Freiwillige mit einer handwerklichen Ausbildung auf. Zum Aufgabenspektrum gehört gemeinsam Werkstätten zu managen, Fachunterricht zu gestalten oder Kontakte zu Partnerorganisationen aufzubauen und zu pflegen. Ob Kenia , Uganda oder Tansania, ausgebildete Handwerker sind gern gesehene Freiwillige, denen es leicht gemacht wird Spuren zu hinterlassen.

Gelernte HandwerkerInnen – Anleiter in Berufsbildungszentren und Schulen:
Uganda: Nile Vocational Institut Berufsschule– Jinja (Handwerk, Dienstleistung)
ACC-Berufsbildungscollege in Kabale
St. Josephs Voc. Institute in Fort Portal
Matia Mulumba Berufsbildungszentrum in Jinja
Kenia: Nähe Nairobi: Berufsvorbereitung und Empowerment
Tansania: Mavuno – praktische Tischlerarbeit

Stichwort: Ecotourism

Die Welt zu bereisen , dabei in der Begegnung mit anderen Menschen und Kulturen den eigenen Horizont zu erweitern , ausgeruht und voller neuer Perspektiven für das ei

gene Leben und die Entwicklung der einen Welt zurück zu kehren, das ist eine Utopie, die so fern liegt wie manch Reiseparadies an weißen Palmenstränden. Dennoch schwärmen jährlich Abertausende aus, auf der Suche nach dem Eldorado ihrer Weltbeglückungsträume, einem Landstrich in dem Menschen solidarisch und fair voneinander lernen können, von türkisblauem Ozean gesäumt.
Sie existiert im Kleinen diese Vision aus Begegnung und Entwicklung. In Ostafrika nennen Projektplaner kleiner NGOs diese Lichtgestalt Ecotourism. Dahinter versteckt sich die ganz einfache Idee, Angebot und Nachfrage zusammen zu bringen: Reisehungrige nicht mit Pauschalangeboten abzufüllen, sondern Vollkost zu bieten. Ländliches Afrika, authentische Begegnung mit echten Menschen in ihrer Lebenswelt. Die hat weit mehr zu bieten als Klischeevorstellungen von einem armen Kontinent. Es gilt in die Vielfalt der Kulturen einzutauchen, den Menschen zuzuhören und ein Stück ihrer Lebenswelt zu teilen.
Rukararwe, ein ländliches Entwicklungsprojekt im Westen Ugandas verlässt sich auf das Gespür von weltwärts Freiwilligen, wenn es um die Ausgestaltung von Programmangeboten, Wohnmöglichkeiten und Tourbegleitungen geht. Kultursensible junge Deutsche können sich in die Bedürfnisse interessierter Gäste einfühlen und Vermittler in der Begegnung der Welten werden.
Von den Freiwilligen wird konzeptionelles Denken und viel Eigeninitiative bei der Ausarbeitung neuer Angebote erwartet. Da die Angebote zum Teil erst in den Kinderschuhen stecken ist Pioniergeist und die Fähigkeit an Visionen zu arbeiten unerlässlich. Kulturelle Sensibilität und die Gabe sich in andere Menschen und deren Bedürfnisse hineinzuversetzen sind soft skills, denen an dieser Stelle besondere Bedeutung zukommt.