Project Description

Das Jahr 2009

Rückblick –  Ausblick

Liebe Mitstreiter, Unterstützer, Freunde und Freundinnen unserer Arbeit,

ein weiteres arbeitsintensives Jahr liegt hinter uns, mit vielen neuen und zum Teil überraschenden Aktivitäten: so kam ich selbst erst vorgestern zurück aus Jordanien von einem kurzfristigen Consulting-Auftrag zur Einführung erneuerbarer Energien an einer Universität.
Nicht überraschend waren für uns jedoch die Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres: die Grenzen quantitativen Wirtschaftswachstums und der Ausbau erneuerbarer Energien werden von uns schon länger vorhergesagt.
Dass demgegenüber die notwendig hohen Erwartungen an den Klimagipfel – ich selbst war kurz in Kopenhagen – enttäuscht wurden, ist angesichts des galloppierenden Klimawandels äußerst besorgniserregend.

An uns lag´s nicht: gleich mehrere internationale Veranstaltungen zur Vorbereitung auf „Kopenhagen“ fanden bei uns statt: die europäische Mitgliederversammlung des International Network for sustainable Energy im November, ein Vorbereitungs-Workshop für Nord-Süd-Aktive im Dezember, dazu  durchreisende Kongressteilnehmer etwa aus Korea und Großbritannien sorgten gemeinsam mit Solarschulungen zu der wohl besten Auslastung, die das Gästehaus zu dieser Jahreszeit jemals hatte.

Das Gästehaus:
Seit einem Jahr führen wir mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Deutsche Jugendmarke, des Jugendminsteriums des Landes und der BINGO Umweltlotterie diverse Um- und Ausbaumaßnahmen mit einem Budget von mehreren hunderttausend Euro durch: der Ausbau der Küche ist bereits abgeschlossen, ebenso die Sanierung der Warmwasserverteilung und -speicherung. Der Gäste-Parkplatz ist nun auch Bus-kompatibel und aus der früheren Metall-Werkstatt wird gerade ein attraktiver Empfangsbereich inklusive Solarshop. Ziel ist die Attraktivierung für zusätzliche Gruppenbelegungen wie Jugendgruppen mit Selbstversorgung und Schulklassen. Tatsächlich hat sich die dazu passende Tendenz fortgesetzt. Für 2010 liegen bereits mehr Buchungen  von Schulklassen und erstmals auch einer FSJ-Gruppe vor als im vergangenen Jahr. 2009 konnten wir auch wieder eine Studentengruppe des Studiengangs SESAM begrüßen und erstmals die „Erstis“ der Fachhochschule im Bereich Energie- und Umweltmanagement.
Dazu konnten wir uns wieder über viele Urlauber und Wochenendgruppen sowie private Feiern vom 18. Geburtstag bis zur Weihnachtsfeier freuen.
Beiden Zielgruppen soll die aktuelle Erweiterung der Kapazitäten im Nebengebäude zugute kommen:  unter dem Solardach des „Powerhauses“ entstehen in den nächsten Monaten zusätzliche Übernachtungs- und Bürokapazitäten.
Betreut und versorgt werden unsere Hausgäste von unserem Gästehausteam Martina Rudat und Anna-Lena John unter fast-vollzeit-ehrenamtlicher Leitung von Gyde Diederich, bei größeren Anlässen mit weiteren Honorarkräften.

Die Erwachsenenbildung:
Die regelmäßigen Solarschulungen zu Photovoltaik und Solarthermie  haben sich zu einer stabilen Größe entwickelt. Etwa 370 Teilnehmer wurden in den letzten Jahren qualifiziert. Einzelne Zusatzangebote und erstmals auch ein Kurs zum Thema Biomasse-Heizungen sind  in Planung für das nächste Jahr.
Ergänzende Schnupper-Kurse und ein Montagehelferkurs zu Solarenergie wurden auf Anfrage durchgeführt. Neben langjährig festen freien Mitarbeitern kamen 2009 einige neue Dozenten als Honorarkräfte themenspezifisch dazu.
Nachfrageorientiert wurden auch wieder viele Kurse  und Tagesprogramme im Bereich Technologietransfer und Nord-Süd-Austausch durchgeführt, insbesondere für Ausreisende des evangelischen Entwicklungsdienstes, doch auch Kirchenkreisbesucher und Vereine wie die deutsch-tansanische Partnerschaft.
Die früher zahlreichen Berufsschullehrerkurse für InWEnt /CDG werden leider nicht mehr bei uns durchgeführt, da InWEnt eigene Häuser nutzen muss.
Auf mehreren Tages- und Abendveranstaltungen zu Themen wie kommunaler Energiewende oder auch Bildung für nachhaltige Entwicklung in dänischen Schulen  referierte ich zwischen Mecklenburg-Vorpommern  und dem dänischen Veijen.

Großveranstaltungen:
Die naturtec wurde im Juli mit einer Vielzahl von Ausstellern aus dem Energie- und Baubereich und einem bunten Begleitprogramm durchgeführt. Schirmherr war erstmals der Landrat des Kreises  Schleswig-Flensburg, Bogislav Tessen-zu Gerlach, der den erstmals veranstalteten  SH-Solarcup eröffnete: Jugendliche aus ganz Schleswig-Holstein starteteten mit selbst gebauten Klein-Solarmobilen auf Grundlage eines vorgegebenen Bausatzes. Die Sieger in verschiedenen Disziplinen erhielten Wanderpokale attraktive gesponsorte Preise: aufgrund des guten medialen und Teilnehmerechos ist geplant, den Wettbewerb jährlich durchzuführen und weiterzuentwickeln. Der erste Solarcup wurde mit finanzieller Unterstützung von BINGO und der Sparkassenstiftung durchgeführt durch Projektleiter Martin Weber und weitere Honorarkräfte.
artefact war bei anderen externen Veranstaltungen wie der new energy Husum, dem Klimapakt Flensburg, der Kieler Woche und der experimenta in Kiel mit eigenen Ständen vertreten.
Der „etwas andere Martinsmarkt“ wurde demgegenüber aufgrund der zurückgehenden Besucherzahlen in den Vorjahren nicht mehr durchgeführt.

 Jugendbildung:
Auch 2009 kamen wieder mehr als 100 Schulklassen zu Projekttagen und Power-Rallyes zu artefact. Themen wie Windenergie und „Am seidenen Faden“ erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Heiko Rux und Kathrin Duhme führen nun als Honorarkräfte einen Großteil der Projekttage durch, unterstützt durch unsere beiden FÖJler Philipp Wienecke und Jakob Stein, die ansonsten im Gebäudeumbau ebenso wie in Naturerlebnisraum und Powerpark aktiv sind.
Der Bau einer zusätzlichen Projektwerkstatt im Naturerlebnisraum läuft nun auf Hochtouren, nachdem die 2004 beantragte Flächennutzungsplanänderung als Grundlage für Neubau  und Zuschüsse nun endlich durch alle Gremien ist.Das Gebäude soll die wetterunabhängige Durchführung von Projekttagen zu Themen wie Biomasse, Lehmbau u.a ermöglichen, was in den Übergangszeiten  stets schwierig war. Das Dach soll anschließend für die Installation einer weiteren Solaranlage von etwa 20 KWp genutzt werden.
Für den Ausbau der Projektwerkstatt und die Photovoltaikanlage sind Spender und Förderer schon jetzt ganz herzlich eingeladen! 
In Ergänzung zu den eingeworbenen Zuschüssen sind für die derzeitigen Investitionen in Gebäudeerweiterungen auch Eigenmittel und -leistungen von etwa 60.000 Euro aufzubringen – ein Betrag, der uns vor besondere Herausforderungen stellt. Alle Förderer und die´s werden wollen sind herzlich zur Unterstützung durch Spenden und zinslose Kredite eingeladen!

Alle Maßnahmen sollen dazu beitragen, längerfristig die Einnahmen zu erhöhen, denn nur dadurch ist die Quersubventionierung unserer mehrfach ausgezeichneten Jugendbildungsarbeit möglich: nach wie vor wird sie allenfalls projektorientiert aus öffentlichen Mitteln gefördert.