Erfolgreiche “Tour de Flens”  mit Spaß und neuen Erkenntnissen

Bestes Wetter, gute Laune und spannende Einblicke in die vielen Optionen
klimafreundlicher Mobilität machte die achte elektromobile
Infiormationsfahrt um die Flensburger Förde nach Meinung aller
Teilnehmer wieder zu einem einem großen Erfolg. Vierzig rein elektrisch
fahrende Automobile und achtzig Mitfahrende zwischen 5 und 75 Jahren
besuchten zwischen Sonderborg und Glücksburg acht interessante Ziele
auf, an denen zu sehen ist, wie die Energiewende gelingen und obendrein
großen Spaß machen kann.  In Sonderborg starteten  die Fahrzeuge von
Sonderborg Forsyning aus zum Besuch einer der größten Solarstromanlagen
Nordeuropas, die am Stadtrand innerhalb weniger Monate realisiert wurde.
Nicolai Andreasen von der lokalen Firma betterenergy betonte, dass die
Photovoltaikanlage  mit einer Fläche von 35  Hektar etwa 6000 Haushalte
mit Strom versorgen kann und ohne Zuschüsse wirtschaftlich ist. Damit
können auch Elektrofahrzeuge so günstig geladen werden, dass sie im
Betreib nicht einmal halb so teuer wie Verbrennungsmotoren sind.
Ganz neu vor Allem für die deutschen Mitfahrer war dann der nächste Stop
bei Sonderborg. Vierzig Überlandbusse  mit Gasmotoren werden dort
demnächst mit Biogas betankt , um schon jetzt hunderte Kilometer ohne
Ladestopp bewältigen zu können. Inzwischen bieten mehrere ausländische
Hersteller auch bereits elektrische Busse mit vergleichbaren Reichweiten
an.
“Zukunft trifft Vergangenheit”  war die Überschrift des dann folgenden
Treffens in Gravenstein: an die 1000 Oldtimer mit zwei und vier Rädern
hatten sich dort versammelt, die in einer Zeit gebaut worden waren, als
Ölkrise und Klimawandel noch kein Thema waren. Umso mehr genossen die
Elektromobilisten das fast lautlose Dahingleiten auf dem Weg zum
Hotdog-Test in Süderhav.  MIt dem Klein-LKW Framo und einem NSU Prinz
waren auch in der Emobil- Kolonne elektrisch umgerüstete Oldtimer, in
denen der Motor nicht mehr das Radio übertönt.
Auch die Bandbreite moderner elektrischer Serienfahrzeuge lud
Mitfahrende immer mal zum Fahrerwechsel ein: Renault Zoe und Tesla waren
besonders stark vertreten neben einem Dutzend Herstellertypen von BMW,
Mercedes, VW, Peugeot, Citroen, Hyundai und anderen. Vom Elektromotorrad
Zero bis zum  Großraumtransporter  reichte die Palette der Fahrzeuge,
die inzwischen alle über ausreichende Batteriekapazitäten verfügten, um
ohne Probleme bis nach Glücksburg zu fahren.  Unterwegs jedoch stand
noch ein großer Zwischenstopp beim Emobilitätsmarkt am Cittipark an, wo
Stadtpräsident Fuhrig die Teilnehmer begrüßte. Parallel zu einer gut
besuchtn Podiumsdiskussion wurden Ausflüge zur neuen
Wasserstofftankstelle in Handewitt angeboten, wo Peter Hamann das
Betriebskonzept erläuterte.
Elektrische Ladesäulen galt es dann in Glücksburg einzuweihen: Beim
Restaurant “Glückselig” in Schwennau freute sich Ralf Neumann genauso
über die Besucher die “Flens-Touristen” wie Bürgermeisterin Kristina
Franke an der ersten öffentlichen E-Ladesäule der Ostseestadt, die nun
vor Rathaus und Touristinformation freigeschaltet ist.  Beim
“After-Tour-Flens” an der Grillstelle des artefact-Zentrums
fachsimpelten Pioniere etwa vom Dörpsmobil des KIrchspiels Medelby und
der Leihfahrzeug-Anbieter vom Greentec-Campus und vom Ostsee-Flitzer
noch lange mit begeisterten Erstfahrern, die sich Alle einig waren, dass
beim Weg zur zukunftsfähigen Mobilität der große Durchbruch vor der Tür
steht:  ” Weder Reichweitenprobleme noch angeblich zu geringe
Lithiumvorräte taugen heute noch als Ausrede, um den Wechsel von Öl aus
kriegsgefährdeten Weltregionen zu friedlicher Solar- und Windenergie
weiter auf die lange Bank zu schieben.” betonte Organisator Werner
Kiwitt vom artefact-Team. ” Je nach Fahrleistung  ist auch der Betrieb
von E-Fahrzeugen  schnell deutlich günstiger als der alte Verbrenner.
Deshalb freuen wir uns über die immer schneller wachsende Fangemeinde
ebenso wie über die Sponsoren Flensburger Brauerei und Stadtwerke.” Der
neue Energiewendeminister Schleswig-Holsteins, Jan Philipp Albrecht,
unterstützte die Tour de Flens erstmals als Schirmherr.
Nach der erneut positiven Rückmeldung aller Beteiligten dürfte schon
jetzt klar sein: Nach der Tour ist vor der Tour… .
Werner Kiwitt